Wenn die Diemitzer Scheuse geöffnet ist, (8:00 - 20:00 Uhr) fahren ständig Boote aller Grössen und jeder Bauart am Campingplatz "C 25" am Mössensee vorbei.
Natur pur! Ob mit Fahrrad, Boot oder zu Fuß unterwegs.
Ich sah Blindschleichen, Rehe, Ringelnattern, Hasen, Seeadler, Kraniche, Kormorane, jede Menge Enten.
Es gibt dort noch die absolute Stille!
Kleinigkeiten direkt am Wegesrand. Pilze an einem beschädigten Strassenbaum.
Das Treiben an den Schleusen in Canow, Diemitz und Mirow lockt immer wieder Zuschauer an. Trotz der zu Ende gehenden Saison waren teilweise längere Wartezeiten an der Tagesordnung.
Auch kulturelle Veranstaltungen gibt es an vielen Orten, es ist aber nicht ganz leicht, als "Neuling" Passendes herauszufinden.
Durch eine unternehmungslustige Urlauberin auf den Spuren ihrer Vergangenheit wurde ich auf ein Konzert der Vokalgruppe "ars vivendi" aus Wernigerode in der evangelischen Kirche in Lärz (wenige km von Mirow entfernt) aufmerksam gemacht.
Neben Kirchenliedern und Spirituals wurden auch deutsche und internationale Volkslieder gesungen.
Anschließend gab es bei trotz der aufgestellten Feuerkörbe recht frischen Nachttemperaturen noch Wein und Schmalzbrote und nette Gespräche mit "Eingeborenen".
Die nachfolgenden Bilder der Kirche sind teilweise ein paar Tage später entstanden.
Oben Eindrücke der kleinen Stadt Röbel. Vieles erinnert hier an Dänemark.
Ein paar Tage später ein Besuch in Wesenberg.
Neben mit viel Aufwand sorgfältig renovierten Gebäuden findet man immer wieder interessante Häuser, die einer ungewissen Zukunft engegensehen.
Auch Waren a.d. Müritz ist einen Besuch wert.
In einem Lokal am Hafen war sogar der Fussboden vollständig mit Sand bedeckt, echtes Stranderlebnis eben!
Am vorletzten Tag mietete ich mir einen Einer-Kanadier. Start ist bei der Fleeter Mühle. Die "Bek" genannten Verbindungen zwischen den Seen sind die spannendsten Etappen solch einer Tour. Den Fotoapparat mit dem passenden Objektiv sollte man immer parat haben, was im Paddelboot leichter gesagt als getan ist.
Nach ca. 500 m mündet dieses Gewässer in den Rätzsee.
"Bootshäuser", verschiedenste Wasservögel, kleine Badebuchten am breiten Schilfgürel. Ein Paradies für Wasser-und Naturliebhaber. Der Haubentaucher trägt sein Junges auf dem Rücken.
Mitten im See kräuselt sich das Wasser. Ich entdecke eine Ringelnatter. Bevor ein Foto möglich ist, schlägt sie einen Haken den ich mit dem Boot und Fotoapparat in der Hand nicht nachvollziehen kann und wegen von einer Windböe erzeugten Wellen ist sie nicht mehr zu finden.
Ein Jäger machte mich darauf aufmerksam, dass in diesem Jahr das Schilf nicht so hoch nachgewachsen war, wie in den Vorjahren. Auf dem oberen Bild wird dies deutlich.
In der Drosedower Bek, die von einer intessanten Brücke überquert wird finden sich wieder alle Merkmale einer intakten Natur, besonders viele Farne und Seerosenteppiche.
Überraschendes Kunstwerk in der Drosedower Bek
Die Routenempfehlung auf der DIN-A5 Seite des Kanuverleihs war nicht sehr genau, deshalb verlängerte sich die Tour noch um einen Abstecher vom Gobenowsee in einen fast völlig mit Seerosen zugewachsenen See bei Seewalde, der in der Landkarte keinen Namen hat.
Ohne die Wegweiser für Kanufahrer würde man sich kaum trauen, dieses Naturparadies zu befahren.
Bei der Rückkehr in den Gobenowsee zeigten sich finstere Wolken am Himmel und heftiger Wind brachte stärkeren Wellengang. Ich verstaute die Fotoausrüstung in der Packtonne, zog Anorak und Schwimmweste über, da ich im Labussee nach der Durchfahrt durch den Dollbek noch höhere Wellen befürchtete.
Kurz danach, als ich aufgrund der dicken Bekleidung bereits zu schwitzen anfing, war der Spuk vorbei.
Nach 5 Stunden ununterbrochener Paddelei, die Vorräte waren auch schon aufgebraucht, war höchste Zeit für eine Pause, die ich bei der Fischereigenossenschaft Canow eingeplant hatte. Von einem früheren Besuch wußte ich, dass sich dort ein kleiner Hafen mit Imbiss befindet, wo es ständig frischen Fisch aller Art zu kaufen gibt.
Beim Aussteigen mußte ich erst mal mein Gleichgewicht wieder finden.
Am Ende des Labussee wartet die Diemitzer Schleuse, die die Boote auf das Niveau von Mössenssee u. Vilzsee anhebt. Neben die großen Schiffe zwängen sich die Paddler, die auch als Erste die Schleuse verlassen dürfen.
Von hier sind es nur noch ein paar Kilometer bis zur Fleether Mühle wo das Boot abgegeben wird und ein kräftiges Abendessen wartet. Der Muskelkater der ca. 28 km langen Strecke macht sich erst am nächsten Tag bemerkbar, hielt sich aber in erträglichen Grenzen.